Liste-Zwölf

am 6. Januar 2013 in #Musik #Playlist

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Noch einmal 2012. Meine Lieblingslieder des vergangenen Jahres in der »Liste-Zwölf«. Guter Rap auf Deutsch und Englisch, was elektronisches und schönster Pop.

I. »Ölsardinenindustrie« (Danger Dan)
I. »m.A.A.d. City« (Kendrick Lamar & MC Eiht)
II. »Über Wasser Halten« (Celo & Abdi & Figub Brazlevic)
III. »Fleathermouse« (Luk&Fil)
IV. »Dunkle Träume« (Haftbefehl & Chaker & Tory Tork)
V. »Tiny Tortures« (Flying Lotus)
VI. »Pyramids« (Frank Ocean)
VII. »Ghost In The Shell« (Anthony Drawn & Teknical Developement)
IX. »Angels« (The XX)

Die Reihenfolge der Sammlung ist nicht hierarchisch (sprich: »No. I« sei der beste Track des Jahres), sondern soundästhetisch aufeinander abgestimmt. Vielleicht macht mir ja noch jemand einen schönen Mix draus.


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SXT Live

am 5. Januar 2013 in #Eigenproudktion #Photographie

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Ich war vor Monaten – im September müsste das gewesen sein – bei den Freunden von Sichtexot in Mainz und hatte die Ehre, einer ihrer legendären Darbietungen beizuwohnen. Dabei sind ein paar Bilder der Herren MCs Loki, Knowsum und Tufu entstanden. Ersterer, Loki, hat übrigens gestern Nacht eine sehr schöne Kollabo mit seinem ›Boss‹ Buddy Becks veröffentlicht: nämlich den Track »Innenausrichtung«, über einem Brett von Beat, das  Choclip gezimmert hat.


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Wohin?

am 3. Januar 2013 in #Eigenproudktion #Photographie #Texte

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Urban Priol hat zum Abschluss seines wahlweise großartigen beziehungsweise tieftraurigen Jahresrückblicks einige der vielleicht entlarvensten Zeilen zum Konsveratismus zitiert.

Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagte,
wo kämen wir hin,
und niemand ginge,
um einmal zu schauen,
wohin man käme,
wenn man ginge.

So schrieb es der Schweizer Kurt Marti damals, 1967. Immer noch gültig.


Zwölf-Dreizehn

am 1. Januar 2013 in #Eigenproudktion #Texte

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In drei Minuten ist es 0 Uhr, dann ist auch der 1. Januar 2013 vorbei. Das neue Jahr begann ruhig, wirklich unspektakulär. Aber nun sollen Vorsätze her!

2012 war groß. Es war das intensivste und beste Jahr meines gerade mal zwei Dekaden zählenden Lebens. Es war ganz klar aufgeteilt in zwei Teile:

Part 1, Teneriffa: Ich habe auf einer Insel gearbeitet und gelebt. Geprägt von Deutschland und den ganzen festen Strukturen, die sich in einem Leben festsetzen, war es das beste, was mir passieren konnte, all diese Strukturen wegzubrechen und sie in der Fremde in Frage zu stellen. Ich erlebte, dass die Dinge ohne Berührungsangst intensiver passieren und Menschen sich zwangsläufig öffnen. Die Fremde wurde 2012 zu Heimat. Für Natur, Menschen und Sprache habe ich eine Liebe entwickelt, die ich mir so groß und eindrucksvoll vorher nicht zutrauen konnte.

Part 2, Berlin: Die Rückkehr nach Deutschland war mein Umzug nach Berlin. Ich war aufgeräumt und bereit für so ziemlich alles, was ich mir vornehmen konnte. Geschichte und Philosophie studieren. Beim Magazin arbeiten. Den Kopf wieder fordern. Alles mitnehmen. Aber nicht mehr den Fokus auf das Wesentliche verlieren. Lief, läuft. 2013!

Es darf so weitergehen. Nur ein Vorsatz: Es lebe WEG EINS!

Und Musik, ein bisschen Postdubstepdeephouse in großartig: Falscher Hase, »Rückblick« (31. Dez. 2012).

 


Let’s Pretend…

am 30. Dezember 2012 in #Restkunst

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Ben Skinner zog von Southern Ontario nach Halifax und dann nach Chicago und lebt nun in Vancouver. Seine Skulpturen, Installationen und Grafiken sind zumeist schlicht, aber gewinnen an Konsistenz durch ihre physische Umsetzung und Einbettung in den Raum. Außerdem findet Skinner immer wieder schön sentimentale, aber unkitschige Satzfetzen, aus denen er seine kleinen – oder auch mal großen – Kunstwerke bastelt.

»Let’s Pretend Tomorrow Night Never Happened« (2012)


Seeking New Skin

am 27. Dezember 2012 in #Musik

Der gute Sapient kommt aus Portland, singt auf selbst produzierten, völlig verstrahlten Beats und veröffentlicht am 19. Februar sein Album »Slump«. Das Gesamtpaket aus Video und Track im Falle der Single »Seeking New Skin« ist großartig. Dementsprechend gespannt darf man wohl auch die Platte erwarten. Und selbst wenn sie musikalisch zum Reinfall anvancieren sollte, hat Marcus Williams vorgesorgt: Denn zusätzlich zur Vinyl LP gibt es Schokoriegel, Biergläser und weitere Späße dazu. Na dann!


Michael Dumontier and Neil Farber, Inc.

am 26. Dezember 2012 in #Restkunst

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»This Way/That Way« (2012)

Michael Dumontier and Neil Farber, Inc. kommen aus Winnipeg, einer kanadischen Industriestadt, die keine 100 Meilen von der amerikanischen Grenze entfernt ist. Seit Jahren treiben sie sich dort als Künstler herum, stellen ihre Gemälde und Zeichnungen aber längst weltweit in Galerien aus. Die beiden waren bis 2008 im Künstlerkollektiv Royal Art Lodge organisiert und veröffentlichen seit der Auflösung desselben 2008 zu zweit, vor allem über ihr Blog Personal Message.

Die Zurückhaltung und Schlichtheit in ihrer Malerei und die oft literarische Herangehensweise funktioniert sehr gut und macht sich sicherlich gut an meiner Wand.

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»The Coyote In The Kitchen« (2012)


The Danger Of A Single Story

am 25. Dezember 2012 in #Restkunst

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Dieser Vortrag ist nicht neu, ich kenne ihn schon seit langem und habe ihn zufällig mal wieder entdeckt. Er ist aber wichtig. Die Schriftstellerin Chimamanda Adichie, die in Nigeria aufgewachsen ist und später in den USA studierte, sprach 2009 bei TED über endgültige Urteile, enge Horizonte und wie diese entstehen können. Dass jeder und vor allem die, die in irgendeiner Art publizieren, dazu verpflichtet sind, nicht immer die gleichen Geschichten zu wiederholen und nicht immer die gleichen Stereotypen zu bedienen. Sie verstand es, mir bewusst zu machen, wie gefährlich und erniedrigend es ist, dass Gegenteil zu tun.

»Stories matter. Many stories matter. Stories have been used to dispossess and to malign, but stories can also be used to empower and to humanize. Stories can break the dignity of a people, but stories can also repair that broken dignity.«

Unglaublich inspirierend und unterhaltsam erzählt: »The Danger Of A Single Story«.