Verschollener

Ich bin bereits seit Monaten nicht mehr auf meiner kleinen Insel Teneriffa. Längst habe ich realisiert, dass der Frühling, der anderthalb Jahre anhielt, erst einmal vorbei ist und dass ich mich nun wohl oder übel mit der minusgradigen Realität Berlins arrangieren muss.

Der Kontrast ist krass. Von einem Dorf, vielleicht zehntausend Einwohner, keine zehn Kilometer oberhalb der Küste, Durchschnittstemperatur so 20°, in den Herbst/Winter Berlins. Es ist so ziemlich das Gegenteil von alledem, was ich letztes Jahr hatte und nicht hatte. Nach einem Jahr, das ich vor allem in der Sonne, am Strand und in den Bergen verbrachte, das mich weniger intellektuell als körperlich und mental gefordert hat, bin ich ich nun in Berlin zum studieren und arbeiten.

Die Kontinuität ist, dass es in Ordnung ist, wie es ist. Ja, dass es eigentlich sogar verdammt gut ist, wie es ist. Was bleibt ist die Sehnsucht nach der Sonne und das in mir schwelende Fernweh, das ich besser früher als später sättigen sollte.

– Efdemin, »Bergwein« (2007)


– Manu Chao, »Desaparecido« (1998)




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