Solidarität für die Menschen

am 29. Januar 2011 in #Texte

In den heutigen Tagen – und vor allem genau in diesem Moment – ist eine Entwicklung zu beobachten, die mich glücklich macht. Erst ist in Tunesien eine Revolution gegen ein autoritäres Regime geglückt, nun geht es in anderen Staaten Nordafrikas gleich weiter. Überall in der Region formieren sich breite, vollkommen dezentral koordinierte Bewegungen gegen ihre inadequaten und ungerechten Unterdrücker.

Seit gestern kann man die Proteste in Ägypten auf Al Jazeera verfolgen, die in der Nacht zwar aggressiv ausarteten, aber vor allem eines gezeigt haben: dass Menschen, egal welcher Herkunft und Sozialisation, langfristig ein unstillbares Bedürfnis nach Freiheit haben und auf Dauer ihre Angst verlieren, das einzufordern, was ihnen zusteht; dass die universalen Menschenrechte nicht nur eine Idee westlicher Zivilnationen sind, sondern Werte wie Mitspracherecht, Meinungsfreiheit und ein Recht auf ein würdevolles Leben für alle Menschen allgegenwärtig ist.

Und ich glaube auch, dass die Demokratie, in der wir heute Leben, noch lange nicht dem System entspricht, in dem sich die Menschen wirklich genau so entfalten können, wie sie es sich wünschen, und dass in dem Moment, in dem eine große Zahl der Bevölkerung existenzielle Ängste durchleidet, die ganze Gesellschaft darunter leiden wird. Soziale Ungerechtigkeit setzt alle unter Druck, schadet allen, Arme und Reiche, wie zum Beispiel die britische Wissenschaftlerin Kate Picket nachvollziehbar beschreibt.

(via)



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