der Florian & Pieces Of Berlin

am 4. Juni 2010 in #Interview #Photographie

Florian Reischauer, der Mann hinter dem Photgraphieprojekt Pieces Of Berlin, ist vor einigen Tagen über ein Kommentar bei HUNDERTMARK auf mein Blog aufmerksam geworden und fragte mich, ob ich nicht sein Projekt durch eine Erwähnung unterstützen mag. Und da ich die Idee, Berliner photographieren und kurz befragen, mag, habe auch ich ihm ein paar Fragen gestellt, die er freundlicherweise umgehend und ehrlich beantwortete. Pieces Of Berlin ist auch als Buch erschienen.

Wer bist du und wie bist zur Photographie gekommen?

Ich bin der Flo, 25, komme ursprünglich aus Österreich. Zur Photographie bin ich eigentlich über eine sehr gute Freundin und einem New York Urlaub vor sieben, acht jahren gekommen. Da hats dann Klick gemacht. Nach dem Photographie Studium in Wien bin ich 2007 nach Berlin geflüchtet.

Was hat es mit deinem Photoprojekt „Pieces Of Berlin“ auf sich?

Das Projekt hat eigentlich als eine Art Tagebuch begonnen, als ich nach Berlin gekommen bin. Ich wusste nicht wie lange ich hier bleiben werde, deswegen hatte ich die Kamera immer mit mir mit und habe alle Ecken und Plätze, die mir gefielen abgeknipst. Dann kam dazu, dass ich merkte, wie schnell manch verlassener, vergessener Ort verschwinden kann, plötzlich weg ist, und zum Beispiel durch neue Luxusreihenhäuser ersetzt wurde. Deswegen dann auch das Buch um alles auf Papier sozusagen zu backupen, was das profitorientierte System uns wegnimmt.

Aber was wäre Berlin ohne den Menschen, deswegen wird das Ganze jetzt mit Augenmerk auf die Leute, die sich hier tummeln als Blog weitergeführt. Egal ob Mitte chic, Lichtenberg Working Class, F-Hain Studi, Neuköllner Urberliner, um ein paar Stereotypen zu nennen. Dick oder dünn — in Berlin muss die Person leben; das ist das einzige Auswahlkriterium.

Ist die Arbeit an dem Projekt schon abgeschlossen oder bist du fortwährend auf der Suche nach neuen Geschichten und Motiven, die in das Konzept passen?

Im Prinzip steht das Projekt, das Blog, erst am Anfang. Ich werde die nächsten ein, zwei Jahre auf jeden Fall auf den Straßen Berlins unterwegs sein und Leute photographieren

Mit welchem Equipment hast du die Photos für „Pieces Of Berlin“ bisher umgesetzt?

Ich möchte nicht ignorant oder blöd sein, aber das will ich hier nicht genau verraten. Alles was ich verwende ist alt.

Hattest du einen „schönsten/besonderen“ Moment während der Arbeit an „Pieces Of Berlin“?

Es gab bis jetzt sehr viele schöne, interessante Momente, aber am herausstechendsten und berührendsten war die Begegenung mit Rita, die mir ihre ganze Lebensgeschichte erzählt hat.

An was für Projekten arbeitest du sonst noch?

Photographisch gesehen würde ich gern eine Streetart Installation [„public viewing“] weiterführen, die ich 2008 in Berlin durchgeführt habe. Ansonsten arbeite ich an etwas abstrakteren Polaroid Projekten.



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