hallo Robot Koch

am 18. April 2010 in #hallo Name #Musik

In der ersten „hallo Name“-Ausgabe beantwortete der Berliner Produzent Robot Koch die Punkte unglaublich ausführlich und lieferte ein informatives Portrait seines Schaffens. Like motown with lazers.

Deine Berufung.

musik.
Ich habe mit 15 angefangen in einer Death Metal Band Schlagzeug zu spielen. Heute bin bin Musikproduzent und produziere neben meinen eigenen Sachen als Robot Koch auch meine Band Jahcoozi und andere Künstler wie Marsimoto/Marteria (Four Music) etc.
Außerdem mache ich Remixe, Filmmusik und habe auch mal als Dozent im Fach Musik und Marketing and einer FH gearbeitet.

Inspiration / Motivation.

Musik ist eine grosse Inspiration. Alles von Jazz über Metal bis Hip Hop und Folk interessiert und inspiriert mich. Aber auch Kunst ist sehr inspirierend. Ich habe während meines Aufenthalts in Mexico Anfang des Jahres die Künstlerin Leonora Carringtion in einem Buchladen in Mexico City entdeckt, ihre surreale Kunst hat mich sehr inspiriert, genauso wie die mexikanische Kultur, die alte Maya und Atzteken kultur und die Natur in Mexico. Daher ist meine aktuelle EP „Listen To Them Fade“ auch sehr von einem spirituellen, fast zeremoniellen und surrealen Vibe beherrscht.

Tägliche Routine.

Aufstehen, realtiv früh. Frühstück und ab ins Studio. Meistens kommt noch E-Mail checken dazwischen und nimmt viel zu viel zeit ein. Dann irgendwann Lunchbreak mit Freunden. Dann ins Studio.
Oft gönne ich mir auch einen kleinen Spaziergang um etwas abzuschalten oder ich gehe schwimmen. Die meiste Zeit sitze ich aber an meiner Musik…

Zukunft.

Ich arbeite an meinem neuen Album, dass im Herbst/Winter erscheinen soll, die EP (Anm.: „Listen To Them Fade“) ist ja nur ein Vorgeschmack darauf…

Außerdem bin ich mit Jahcoozi in ein Projekt names NRBLN zusammen mit Modeselektor und Gebrüder Teichmann involiert. Es ist ein Collabo zwischen Künstlern aus Berlin und Künstlern aus Nairobi, gefördert vom Goethe Institut. Das wird sehr geil, wir waren schon 2x in Kenia und haben Vocals mit den local artists aufgenommen, auch Percussion und traditionelle Instrumente. Da gibt es unglaubliche MCs und krasse Vocal Talente. World Music 2.0.

Ich arbeite auch an der neuen Marteria Scheibe, zusammen mit den Krauts (Produzenten von Peter Fox), die diesen Sommer auf Four Music erscheinen wird.

Last but not least entsteht gerade das erste Album von Grace, der Sängerin, mit der ich auch auf meinem letzten Album und den EPs zusammengearbeitet habe. das wird auch sehr geil, viele akustische Sounds, sehr deep und soulful.

3 Alben.

Pantera – Vulgar Display of Power / Die Energie dieser Platte ist unbeschreiblich. Der Drummer ist unbeschreiblich. Der Sound, alles…. Jeder Track haut mich heute noch genauso um wie damals. Es gibt keine Platte, die ich öfter gehört habe. Sie erinnert mich an meine Ex-Freundin, meine erste Band und an das Gefühl, warum ich Musik mache.

John Coltrane – A Love Supreme / Mein Kumpel Dirk, mit dem ich vor einer gefühlten Ewigkeit in einer Band gespielt hab, die irgendwo zwischen Shellac und Trio angesiedelt war, hat mich als unwissendes Metal und Hardcore Kid damals mit Jazz in Berührung gebracht und damit einen unschätzbaren Beitrag zu meiner musikalischen Sozialisation geleistet. Wie Louis Armstrong mal auf die Frage antwortete, was Jazz sei: „Wenn du erst fragen musst, wirst du es nie verstehen“.

Beastie Boys – Check Your Head / Im Booklet von dem Album gibt es dieses Foto von der Band in ihrem Proberaum / Aufnahmestudio, was bis heute so ziemlich der Traum von einem kreativen Workspace für mich ist. Man kann an diesem Foto geradezu sehen, wie viel Spaß es gebracht hat, dieses Album zu machen. Für mich eines der besten Alben überhaupt, weil es mir in bis dahin nicht gekannter Form gezeigt hat, dass die Grenzen zwischen Genres fließend sind und eine Kategorisierung und Abgrenzung Schwachsinn ist.



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